Tipps zum Aufbau von Rapport in Remote-Interviews

Das Etablieren von Vertrauen und einer positiven Verbindung zwischen Interviewer und Kandidat ist essenziell, besonders in virtuellen Umgebungen, in denen nonverbale Signale schwerer zu erfassen sind. Erfolgreicher Rapport schafft eine angenehme Gesprächsatmosphäre, fördert offene Kommunikation und ermöglicht es beiden Parteien, authentisch und verständnisvoll miteinander zu interagieren. In Remote-Interviews bedeutet dies, gezielt auf technische, emotionale und kommunikative Aspekte zu achten, um die Distanz zu überwinden und Empathie zu vermitteln.

Die Positionierung der Kamera sollte so gewählt werden, dass der Gesprächspartner direkt in die Augen schauen kann, was das Gefühl von Nähe und Präsenz deutlich erhöht. Ein gut eingestelltes Mikrofon sorgt für klare und verständliche Sprache, vermeidet störende Nebengeräusche und zeigt Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner. Zudem ermöglichen je nach Plattform vorhandene Funktionen wie Rauschunterdrückung und automatische Lautstärkeregelung eine bessere Verständlichkeit und ein angenehmes Gesprächsklima.
Ein Probelauf mit der eingesetzten Software und den verwendeten Geräten sorgt dafür, dass alle Teilnehmenden mit den Funktionen vertraut sind und technische Stolpersteine identifiziert werden können. So lässt sich etwa das Einrichten von Bildschirmfreigaben, die Aktivierung von virtuellen Hintergründen oder die Nutzung von Chatfunktionen vorab üben. Der Testlauf reduziert Stresssituationen am Interviewtag und vermittelt zudem einen professionellen Eindruck, der Vertrauen schafft.
Trotz bester Vorbereitung kann es zu unerwarteten Problemen kommen, weshalb es sinnvoll ist, einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Dies kann etwa eine Telefonnummer für eine telefonische Rücksprache sein oder die Nutzung einer alternativen Plattform. Die proaktive Kommunikation über mögliche Ausweichmöglichkeiten signalisiert Flexibilität und sorgt dafür, dass die Verbindung nicht unnötig abbricht und die Gesprächspartner weiterhin entspannt und fokussiert bleiben.
Freundliche und offene Körpersprache einbeziehen
Auch wenn der direkte Körperkontakt fehlt, lassen sich Gestik, Mimik und Haltung bewusst einsetzen, um Sympathie und Engagement zu signalisieren. Ein Lächeln, ein aufrechter Sitz und Blickkontakt zur Kamera schaffen eine einladende Atmosphäre. Diese nonverbalen Signale tragen dazu bei, eine Verbindung herzustellen und dem Gegenüber zu zeigen, dass man präsent und interessiert ist, was die Grundlage für einen nachhaltigen Rapport bildet.
Ehrliches Interesse durch gezieltes Zuhören zeigen
Eine wichtige Komponente im Aufbau von Beziehung ist, aufmerksam und aktiv zuzuhören. Durch das Wiederholen und Zusammenfassen von Aussageinhalten sowie durch offene Rückfragen wird signalisiert, dass der Gesprächspartner wirklich verstanden wird. Dies fördert nicht nur das Vertrauen, sondern kann auch dabei helfen, Missverständnisse frühzeitig zu klären und ein tieferes Gesprächsniveau zu erreichen, das für den Interviewer ebenso wie für den Kandidaten bereichernd ist.
Persönliche Gesprächeinleitungen verwenden
Der Gesprächsstart sollte mehr sein als nur eine formale Begrüßung. Indem man beispielsweise eine kurze Frage zum Befinden oder zur aktuellen Situation stellt, schafft man eine entspannte Gesprächsatmosphäre. Kleine persönliche Bemerkungen oder ein gemeinsames Interesse können ebenfalls dazu beitragen, die Distanz zu überbrücken und eine Vertrautheit aufzubauen. Diese lockeren Einleitungen schaffen eine bessere Verbindung und reduzieren mögliche Spannungen vor dem eigentlichen Interview.
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Kommunikation und Gesprächsführung optimieren

Deutliche und verständliche Ausdrucksweise

In virtueller Umgebung ist es wichtig, besonders klar und präzise zu sprechen, um Unklarheiten durch Verzögerungen oder schlechtere Tonqualität zu minimieren. Pausen bewusst einsetzen und langsam genug reden, gibt dem Gegenüber Raum zum Nachdenken und Reagieren. Ebenso sind einfache und zugängliche Formulierungen sinnvoll, um jegliche Verwirrung auszuschließen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen, in der sich beide Seiten wohlfühlen.

Positive und ermutigende Kommunikation

Eine positive Wortwahl und unterstützende Formulierungen fördern das Selbstbewusstsein des Gesprächspartners und helfen, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Lob und Anerkennung für bereits geleistete Schritte oder gute Antworten schaffen Motivation und Vertrauen. Auch wenn kritische Punkte angesprochen werden, sollte dies konstruktiv und wertschätzend geschehen, damit die Gesprächspartner offen bleiben und sich respektiert fühlen.

Flexibilität und Empathie im Umgang mit Gesprächspartnern

In Remote-Interviews kann es leichter passieren, dass Kommunikationsschwierigkeiten oder Unsicherheiten auftreten. Ein einfühlsames Reagieren darauf durch Verständnis und Geduld ist deshalb besonders wichtig. Flexibilität in der Gesprächsführung, das Anpassen an den Stil und die Bedürfnisse des Gegenübers sowie das Wiederaufnehmen von offenen Fragen tragen wesentlich dazu bei, eine vertrauensvolle und harmonische Gesprächsbeziehung zu etablieren, die allen Beteiligten zugutekommt.